Das Problem mit Killerspielen



Vor einigen Wochen/Monaten haben wir im Spanischkurs (sehr kurz) darüber diskutiert, ob Videospiele Gewalt triggern. Ich habe meines Wissens nach gesagt, dass ich es nicht für gerechtfertigt halte, Videospiele alleine für ausgeübte Gewalt verantwortlich zu machen und dass eine Person, die etwa Amok läuft, immer auch andere Probleme hatte. Jetzt würde ich gerne zu dem Moment zurückkehren und sagen: Doch! Videospiele, in denen es darum geht, andere zu töten und zu schlagen, sind ein Problem! Denn selbst wenn sie selten als alleiniger Grund verantwortlich gemacht werden können für Gewalt, verherrlichen sie diese doch im Voraus schon tatkräftig. Wer Stunden an einer Konsole damit verbringt, virtuelle Menschen umzubringen, der wird mit Sicherheit auch im realen Leben weniger schockiert von Gewalt sein. Selbst wenn er/sie noch so weit neben sich steht um zu sagen: Gewalt an ECHTEN Personen geht gar nicht. Außerdem wäre da der klare Sexismus in eigentlich ALLEN Killerspielen. Es gibt keine (zumindest keine (mir) bekannten) von diesen Spielen, in denen Frauen die Hauptrolle spielen und wenn sie denn nun mal vorkommen, dann meist in sehr unnatürlichen und aufreizenden Körpern und sehr oft im Zusammenhang mit Prostitution oder ähnlichem. Jetzt noch ein drittes Problem mit diesen Spielen, das mir der Dokumentarfilm „The Mask That You Live In“ vor Augen gehalten hat: Die Figuren sind komplett emotionslos. Es wird also nicht nur Misogynie hochgehalten, sondern generell der Wert von Männlichkeit sehr nach oben gepusht. Ich meine, ist ja irgendwie klar, bei einem Spiel, bei dem es hauptsächlich darum geht, in Männergruppen durch eine virtuelle Welt zu ziehen und sich gegenseitig zu beschießen. Da kommen nie richtige und tiefgehende Dialoge zustande. Emotionen wie Trauer oder Zuneigung kommen nicht vor. In den meisten Fällen laufen da muskelbepackte, kalte Männerfiguren auf den Bildschirmen herum, mit tiefen Bassstimmen, die alles unter Kontrolle haben. Wie unrealistisch und ekelig ist das denn bitte? WIE bitte können solche Spiele (aka GTA, Far Cry, ...) so beliebt sein? Das ist doch widerlich! Für mich steht jedenfalls fest: So etwas gehört verboten. Auch weil es Krieg verherrlicht und das mehr als nur respektlos gegenüber all den Opfern von Gewalt auf der Welt ist, die es tagtäglich leider gibt. Es gibt genug fordernde Alternativen zu solchen Spielen, die viel pazifistischer und vielfältiger sind.

(Nachtrag: Hier ein interessanter Bericht zum Thema, der auch zahlreiche Studien zusammenträgt.)

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