vegan v e g a n VEGAN

ICH BIN VEGANERIN! SAGT ES UNBEDINGT WEITER! ALLE SOLLEN WISSEN, DASS ICH VEGAN LEBE! VEGAN, VEGAN!

So oder so ähnlich stellen sich wohl einige das Verhalten von Veganern vor. Aufdringlich. Lästig. Immer dabei, einem ihre Lebensweise vor die Nase zu halten.

Es gibt da eine sehr originelle Scherzfrage, die geht so: "Woran erkennt man einen Veganer (bzw. eine Veganerin)?"    -   "Er (oder sie...) sagt es einem!" HAHA.

Hast du gelacht? Ich auch nicht. Jedenfalls kursieren im Netz einige dieser Sprüche. Diesen Witz hat mir eine Freundin erzählt.
An solche Aussagen sollte man versuchen mit Humor heranzugehen. Das versuche ich auch. Mich nervt es trotzdem, dass mithilfe solcher ziemlich unlustigen Aussagen Stereotype verbreitet werden, die auf echt wenige zutreffen.

Vegan sein bedeutet, auf sämtliche tierische Produkte zu verzichten, meist aus ethischen Gründen. Die wenigsten machen das, um sich dann vor sämtlichen Leuten damit zu brüsten (obwohl es schon ganz cool ist, vegan zu sein!). Es ist aber tatsächlich so, dass man als sich vegan Ernährender oft nicht darum herum kommt, seinen Lebensstil kundzutun.

Damit man einfach so in ein Restaurant gehen kann und ohne Probleme etwas leckeres (tierfreies) bestellen kann, muss zurzeit noch einiges geschehen. Vor allem in Kantinen ist das vegane Angebot verschwindend gering. Und wenn man nicht wieder hungrig gehen will, ist man oft gezwungen, nach genaueren Bestandteilen im Essen nachzufragen oder mit dem Kellner zu verhandeln ("Können Sie die Spaghettie bitte ohne Parmesan servieren? - Ach, und geht als Nachtisch auch einfach nur Rote Grütze ohne Vanillesoße? - Und könnten Sie beim Salat bitte das Ei weglassen und ihn mit Essig anstelle von Quarksoße anrichten?"). Es ist fast jedes Mal dasselbe. Wenn man sich einmal fahrlässig gibt, sitzt man schwuppdiwupp mit einem alles andere als veganem Geicht da.

Und genau das ist es, was natürlich auffällt. Oder wenn Kollegen/Mitmenschen einem etwas anbieten. Fragt man da nach, ob denn auch Milch drin ist, kommt schnell mal die Frage: "Oh je, bist du laktoseintolerant?". Und dann geht es ans erklären.

Und ab dem Zeitpunkt wird man öfter angesprochen werden. Das kann sehr angenehm und erfrischend sein, wenn der Gegenüber offen ist und interessierte Fragen stellt. Aber es kann auch sein, dass der Gegenüber plötzlich zu einem Besserwisser mutiert. "Du wirst dann aber ganz schön viele Vitamine supplementieren müssen, das ist dir schon klar oder? Und - ach herrje - wie willst du denn jetzt noch Sport machen, wo dir doch die Proteine fehlen?!"...und nicht nur das. Einem werden dann auch tausend Gründe vorgelegt, wieso es DOCH nicht so schlau ist, vegan zu sein.

Hätte sich der Gegenüber vorher mal informiert wüsste er meist, dass ein Großteil der Argumente ganz schnell mit einigen wenigen Rechnungen und Fakten zu widerlegen ist. Aber soweit kommt es oft gar nicht erst.

Also, Freunde, seid keine Halbwissenden. Zuhören und nachhaken, das ist die Devise! ;)

Nachtrag: Passend zu diesem Beitrag hat eine Freundin von mir gerade heute mal wieder mit dem Halbwissen einer Klassenkameradin  kämpfen können. Meine Freundin ist wohlgemerkt nicht einmal vegan, was sie auch erklärt hat, hatte aber vegane Pfannkuchen als ihr "Schulbrot" mit dabei. Anscheinend fühlte besagte Klassenkameradin sich von dem eierlosen Gebäck so angegriffen, dass sie sofort in die Defensive ging: "Aber wenn wir kein Fleisch mehr essen würden, würden Schweine ja aussterben, weil die ja nur dafür da sind!". Das ging dann anscheinend noch eine ganze Weile mit ähnlicher Qualität weiter. Mehr muss ich wohl nicht hinzufügen. ;)

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