Was geht hier ab?
Eigentlich hatte ich nicht vor, etwas über das Thema „Flüchtlinge“ zu schreiben. Alleine deswegen schon, weil ich mich selber (zurzeit) nicht ehrenamtlich engagiere. Auf einer Solidaritätsdemo und einer Soli-Party war ich immerhin. Aber um so richtig in dieser Debatte mitzureden, finde ich, muss man sich schon persönlich mit Menschen, die nach Deutschland fliehen, auseinandergesetzt haben. Eigentlich.
Nun habe ich mich in den letzten Tagen (vor allem auf
Facebook) etwas zu oft in den Kommentaren herumgetrieben. Da standen dann
solche Dinge:
"Wenn
Deutschland ja so 'gefährlich' ist das man als Ausländer um sein
Leben fürchten muss, WARUM KOMMEN DANN MILLIONEN ZU UNS??
Fakt ist; das Ausländer Emigranten und auch wie man nun sieht auch Asylbewerber überdurchschnittlich oft in kriminellen Machenschaften verwickelt sind! Wenn einer also Angst um seine Sicherheit haben muss dann ist das die deutsche Bevölkerung inklusive der hier integrierten Ausländer!!!"
Fakt ist; das Ausländer Emigranten und auch wie man nun sieht auch Asylbewerber überdurchschnittlich oft in kriminellen Machenschaften verwickelt sind! Wenn einer also Angst um seine Sicherheit haben muss dann ist das die deutsche Bevölkerung inklusive der hier integrierten Ausländer!!!"
"Die Bibel hat mit dem neuen Testament eine neue Richtung eingeschlagen. Weg vom 'Auge um Auge', hin zum 'Liebe deinen Nächsten'.
Der Koran hat das nicht. 'Töte alle Ungläubigen!' Was soll ich da bitte auslegen?
Der IS verfährt streng nach dem Koran und daß er alles tötet, was nicht streng muslimisch ist, ist wohl kaum bestreitbar. Verbohrt ist, wer die grausame Wahrheit verdrängt und die Gefahr ignoriert."
"wir haben probleme und ihr redet noch vom Böller! Bald gehts um die Bombe !
......... schickt einfach alle männer ohne Familie wieder zurück meine Fresse ! Die haben hier überhaupt nichts verloren !!!!"
Unfassbar. Unfassbar ignorant, dämlich und hasserfüllt.So sehen nur leider echt viele Kommentarspalten von Beiträgen, die nur ansatzweise etwas mit dem Thema "Ausländer" oder "Flüchtlinge" zu tun haben, zurzeit aus.
Was das
Fass (mein „Geduldsfass“ oder „Toleranzfass“) schließlich endgültig zum
Überlaufen brachte, war ein Besuch im Bundestag mit meinem Politikkurs vor ein
paar Tagen. Nachdem wir nämlich im Plenarsaal einer Debatte über
„Verbraucherschutz“ zugeschaut hatten, bekamen wir einen Herren (dessen Namen
ich nicht mehr weiß, was mir durchaus recht ist) zugeteilt, mit dem wir dann
über die Debatte und Politik generell reden können sollten und ihn Fragen
stellen sollten. Stellte sich dann recht schnell heraus, dass der Herr, der nun
seit 15 Jahren in Pension ist und ehrenamtlich im Bundestag arbeitet, ziemlich rassistisch oder bestenfalls intolerant und ignorant ist. Das lässt sich an so
Sätzen wie „die Flüchtlinge weigern sich ja, sich zu integrieren! Wenn sie doch
wenigstens unsere Sprache lernten!“ recht eindeutig erkennen.
Dass ich nun direkt von einem Beamten des Bundestages, der nun einmal dazu da ist die Bevölkerung zu vertreten, zu hören bekam, dass die Menschen, die hierher fliehen das Problem sind, hat mich echt sprachlos gemacht. Es ist eine Sache xenophobe Kommentare in einer unbedeutenden Internetspalte zu lesen, diese Kommentare jedoch aus dem Mund von einem Bundestagsbeamten zu hören, eine ganz andere. Das hat mir glaube ich erst so richtig vorgeführt, was gerade hier in Deutschland und in zu vielen anderen Länden abgeht. Dass die Stimmen derer immer lauter und selbstsicherer werden, die Abschottung fordern, die entweder durch Angst, Hass oder Ignoranz ganz verzerrt sind und denen es bei dem Wort "Flüchtling" nicht mehr um den Menschen dahinter geht, sondern um potenzielle Gefahr.
Was ich finde? Mensch ist Mensch. Wenn jemand sich an seinem Wohnort so schlecht fühlt, dass er es auf sich nimmt, in einer völlig anderen Kultur quasi von vorne anzufangen, Rassismus zu begegnen und alles zurückzulassen, was er vorher in seinem Leben aufgebaut hatte, dann soll er verdammt noch mal hierher kommen und willkommen geheißen werden. Viel zu viele Menschen scheinen nämlich zu vergessen/absichtlich zu verdrängen, dass nicht die Menschen, die herkommen das Problem sind, sondern die Weltpolitik. Eine Weltpolitik zugunsten westlicher Länder, die darauf aufgebaut ist, dass es woanders in der Welt Menschen schlecht geht. Eine Weltpolitik, die schon vor Jahrzehnten Ländern wie den Iran oder Syrien beeinflusst und deren Folgen sehr voraussehbar waren. Eine Weltpolitik, die diesen Namen im Grunde nicht verdient, denn außer einigen westlichen Staaten hat ein Großteil der Welt gar kein Mitspracherecht darin,
Es reicht einfach nicht aus, es sich so einfach zu machen und sein gesamtes Augenmerk nur auf die hier ankommenden Menschen zu richten. Wenn man nur das tut, wird sich gar nichts ändern, an der kläglichen Situation so vieler Menschen und an dem, was anscheinend so vielen besorgten Bürgern auf den Zeiger geht. Dann werden mehr Menschen keinen anderen Weg sehen als zu fliehen. So ist das nun einmal. Wo Flüchtlinge sind, gibt es auch eine Fluchtursache. Gegen die geht es anzugehen und nicht gegen ihre Erscheinungsbilder, die nichts damit zu tun haben.
Dass ich nun direkt von einem Beamten des Bundestages, der nun einmal dazu da ist die Bevölkerung zu vertreten, zu hören bekam, dass die Menschen, die hierher fliehen das Problem sind, hat mich echt sprachlos gemacht. Es ist eine Sache xenophobe Kommentare in einer unbedeutenden Internetspalte zu lesen, diese Kommentare jedoch aus dem Mund von einem Bundestagsbeamten zu hören, eine ganz andere. Das hat mir glaube ich erst so richtig vorgeführt, was gerade hier in Deutschland und in zu vielen anderen Länden abgeht. Dass die Stimmen derer immer lauter und selbstsicherer werden, die Abschottung fordern, die entweder durch Angst, Hass oder Ignoranz ganz verzerrt sind und denen es bei dem Wort "Flüchtling" nicht mehr um den Menschen dahinter geht, sondern um potenzielle Gefahr.
Was ich finde? Mensch ist Mensch. Wenn jemand sich an seinem Wohnort so schlecht fühlt, dass er es auf sich nimmt, in einer völlig anderen Kultur quasi von vorne anzufangen, Rassismus zu begegnen und alles zurückzulassen, was er vorher in seinem Leben aufgebaut hatte, dann soll er verdammt noch mal hierher kommen und willkommen geheißen werden. Viel zu viele Menschen scheinen nämlich zu vergessen/absichtlich zu verdrängen, dass nicht die Menschen, die herkommen das Problem sind, sondern die Weltpolitik. Eine Weltpolitik zugunsten westlicher Länder, die darauf aufgebaut ist, dass es woanders in der Welt Menschen schlecht geht. Eine Weltpolitik, die schon vor Jahrzehnten Ländern wie den Iran oder Syrien beeinflusst und deren Folgen sehr voraussehbar waren. Eine Weltpolitik, die diesen Namen im Grunde nicht verdient, denn außer einigen westlichen Staaten hat ein Großteil der Welt gar kein Mitspracherecht darin,
Es reicht einfach nicht aus, es sich so einfach zu machen und sein gesamtes Augenmerk nur auf die hier ankommenden Menschen zu richten. Wenn man nur das tut, wird sich gar nichts ändern, an der kläglichen Situation so vieler Menschen und an dem, was anscheinend so vielen besorgten Bürgern auf den Zeiger geht. Dann werden mehr Menschen keinen anderen Weg sehen als zu fliehen. So ist das nun einmal. Wo Flüchtlinge sind, gibt es auch eine Fluchtursache. Gegen die geht es anzugehen und nicht gegen ihre Erscheinungsbilder, die nichts damit zu tun haben.
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