Herzscheiße und Weltschmerz
Manchmal ist es sehr schwer visionär zu sein. Oder optimistisch.
Ich wünsche mir eine Welt, in der es allen Menschen (und anderen Lebewesen) gut geht. Und eigentlich - sollte man meinen - sollte das nicht zu viel verlangt sein.
Anscheinend aber schon.
Ich bin jetzt in der zwölften Klasse auf einem städtischen Gymnasium. Um mich herum werden die Leute volljährig, führen Beziehungen, machen ihren Führerschein, bewerben sich bei irgendwelchen Arbeitgebern. Und ich hatte gedacht, dass wenn man all das kann, Verantwortung zu übernehmen eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Damit meine ich Verantwortung für das, was das eigene Handeln sowohl im Kleinen als auch im Großen bewirkt.
Sollte man sich nicht seines Fußstapfen, den man in der Welt hinterlässt, bewusst sein, wenn man geschlagene zwölf Jahre damit verbracht hat, tagein, tagaus Lernstoff anzusammeln? Wenn man sogar weiß, was Aminosäuren sind, wie man eine Ebene im dreidimensionalen Raum berechnet und Sachtextanalysen quasi im Schlaf herunterrattern kann?
Scheinbar nicht.
In meinem Jahrgang zeichnen sich die Menschen insbesondere durch eine gehörige Portion an Selbstbezogenheit und, ja, Ignoranz aus.
Die sind nicht alle blöd oder kaltherzig. Sie sind meiner Erfahrung nach nur recht wenig interessiert daran, was in der Welt geschieht und eine Veränderung daran zu bewirken.
Das zermürbt.
Und zu wissen, dass meine Mitschülerinnen und -schüler bei weitem nicht die Spitze der Gleichgültigkeit darstellen, das zermürbt noch mehr.
Wie kann sich je ein Wandel in der Welt einstellen, wenn es die wenigsten von denen, die die Mittel dazu hätten, welchen anzuregen, interessiert?
Oder: Wie bekommt man Menschen, die so vehement alles, was über ihren Tellerrand hinausgeht, ignorieren, dazu, sich mal umzuschauen?
Mein einziger Trost momentan ist: In einem halben Jahr ist der ganze Spuk vorbei und ich kann mich erst einmal mit offeneren Menschen umgeben.
Aber das ist leider nicht die Lösung. Wenn überhaupt ist das sogar eher das Problem. Abschottung ist eben in alle Richtungen doof und bringt nichts.
Eine Lösung muss her. Nur, mir ist sie immer noch nicht gekommen.
Ein sehr pessimistischer Text mal wieder. So fühle ich mich momentan leider jedoch. Für fröhlichere Gedanken empfehle ich nach wie vor den Blog von Nirrimi 'Firebrace'. Nicht politisch, aber lebendig. Und das ist auch schön.
Ich wünsche mir eine Welt, in der es allen Menschen (und anderen Lebewesen) gut geht. Und eigentlich - sollte man meinen - sollte das nicht zu viel verlangt sein.
Anscheinend aber schon.
Ich bin jetzt in der zwölften Klasse auf einem städtischen Gymnasium. Um mich herum werden die Leute volljährig, führen Beziehungen, machen ihren Führerschein, bewerben sich bei irgendwelchen Arbeitgebern. Und ich hatte gedacht, dass wenn man all das kann, Verantwortung zu übernehmen eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Damit meine ich Verantwortung für das, was das eigene Handeln sowohl im Kleinen als auch im Großen bewirkt.
Sollte man sich nicht seines Fußstapfen, den man in der Welt hinterlässt, bewusst sein, wenn man geschlagene zwölf Jahre damit verbracht hat, tagein, tagaus Lernstoff anzusammeln? Wenn man sogar weiß, was Aminosäuren sind, wie man eine Ebene im dreidimensionalen Raum berechnet und Sachtextanalysen quasi im Schlaf herunterrattern kann?
Scheinbar nicht.
In meinem Jahrgang zeichnen sich die Menschen insbesondere durch eine gehörige Portion an Selbstbezogenheit und, ja, Ignoranz aus.
Die sind nicht alle blöd oder kaltherzig. Sie sind meiner Erfahrung nach nur recht wenig interessiert daran, was in der Welt geschieht und eine Veränderung daran zu bewirken.
Das zermürbt.
Und zu wissen, dass meine Mitschülerinnen und -schüler bei weitem nicht die Spitze der Gleichgültigkeit darstellen, das zermürbt noch mehr.
Wie kann sich je ein Wandel in der Welt einstellen, wenn es die wenigsten von denen, die die Mittel dazu hätten, welchen anzuregen, interessiert?
Oder: Wie bekommt man Menschen, die so vehement alles, was über ihren Tellerrand hinausgeht, ignorieren, dazu, sich mal umzuschauen?
Mein einziger Trost momentan ist: In einem halben Jahr ist der ganze Spuk vorbei und ich kann mich erst einmal mit offeneren Menschen umgeben.
Aber das ist leider nicht die Lösung. Wenn überhaupt ist das sogar eher das Problem. Abschottung ist eben in alle Richtungen doof und bringt nichts.
Eine Lösung muss her. Nur, mir ist sie immer noch nicht gekommen.
Ein sehr pessimistischer Text mal wieder. So fühle ich mich momentan leider jedoch. Für fröhlichere Gedanken empfehle ich nach wie vor den Blog von Nirrimi 'Firebrace'. Nicht politisch, aber lebendig. Und das ist auch schön.
Hallihallo, ich wollte mich für deinen tollen Kommentar bedanken! :)
AntwortenLöschenUnd zu deinen Gedanken, kann ich nur sagen: Kopf hoch. Ich bin nicht soo viel älter, aber habe erlebt, wieviel reifer und verantwortungsbewusster man gerade in den Jahren NACH der Schule noch wird. Eigentlich ist man da meiner Meinung nach erst am Anfang der Entwicklung und wurde 12 Jahre lang mit einigen Startbedingungen ausgestattet. Da wird noch ganz viel passieren und dich Hoffnung schöpfen lassen. ;)
Na dann lass ich mich mal überraschen, würd ich sagen. :)
Löschenxxx
Man muss ja mal ehrlich sagen, ass Nirrimi's Blog in letzter Zeit auch nicht gerade super-fröhlich war. ;) Allerdings kann ich dich schon verstehen... Andererseits ändert sich nach der Schule sooooo viel. Ich war heilfroh die hinter mir zu lassen und vermisse sie bis heute keinen Tag. In der Schule lebt man halt irgendwie in seinem kleinen Kosmos und meistens macht man sich zu viele Gedanken um Nichtigkeiten, die augenscheinlich aber das allerwichtigste schlechthin sind. Ich denke das wird sich nach dem Abschluss auch bei vielen deiner Klassenkameraden noch ändern.
AntwortenLöschenSicher nicht bei allen, aber bei einigen.
Dankeschön übrigens für dein liebes Lob zum letzten Post. Ich freu mich immer, wenn ich jemanden zum Schmunzeln bringen kann. ;)
Heey, eine weitere Leserin von Nirrimi! Du hast leider total Recht... Allen Grund hat sie ja (wobei man natürlich auch ohne Grund mal nicht-fröhlich sein kann).
LöschenDa bin ich ja beruhigt, dass es die grundlegende Erfahrung ist, dass sich nach der Schule auch in der Einstellung von einigen noch was tut. Meine Vorfreude auf diese Zeit wird immer größer!
xxx