"Ey, du häßliches Mädchen!"
Es ist das Ende eines besonders zähen Schultages, der - wie ich es später meiner Schwester beschreibe- mich eher fühlen lässt, als sei mir Wissen abhanden gekommen, anstatt dass ich welches dazugewonnen hätte.
Ich schließe mein Fahrrad ab, das vor dem Schulgebäude steht. Außer mir ist die Seitenstraße menschenleer. Nur aus einem offen Schulfenster ist das Gejohle von Kindern zu hören, die wohl noch länger Schule haben. Doch plötzlich: "Ey!", brüllt es. "Ey, du häßliches Mädchen!"
Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieser Ruf einem der Schulkinder am offenen Fenster zuzuschreiben ist. Ganz genau kann ich es nicht sagen, denn ich drehe mich nicht um. Ich weiß nur: Das gilt mir, denn ich bin die einzige Person auf der Straße.
Während von oben herab noch ein paar leere Worte folgen, stelle ich mir vor, wie ich mich umdrehe und diesem Kind (und am besten auch noch allen drumherum) deutlich erkläre, dass es a) mit solch degradierenden Bemerkungen schwerlich etwas erreichen wird und dass b) das Aussehen einer Person nun mal ganz schön unbedeutend ist und vor allem von jedem sehr subjektiv bewertet wird und dass es insbesondere von mangelndem Denkvermögen spricht, wenn man Personen darauf festnagelt.
Aber ich weiß, dass schon Erwachsene mit solchen Worten oft überfordert sind, also sage ich nichts, sondern ignoriere das Geschrei aus dem Fenster geflissentlich. Die Blöße, solchen Worten auch noch irgendeine Reaktion entgegenzubringen, will ich mir nicht bieten.
Was mir bleibt: ein seltsames Gefühl in der Magengegend, das immer da ist, wenn Menschen mich oder andere so herablassend behandeln und die Frage nach dem wieso und woher. In welcher Umgebung muss jemand aufwachsen, um - gerade mal aus dem Grundschulalter raus - schon mit solch beleidigenden und eigentlich auch sexistischen Wörtern um sich zu werfen? Und: Wie sieht eine Zukunft aus, in der solche Kinder - angenommen es findet keine drastische Verhaltensänderung statt - zu Erwachsenen mit Verantwortungen heranwachsen?
Ich schließe mein Fahrrad ab, das vor dem Schulgebäude steht. Außer mir ist die Seitenstraße menschenleer. Nur aus einem offen Schulfenster ist das Gejohle von Kindern zu hören, die wohl noch länger Schule haben. Doch plötzlich: "Ey!", brüllt es. "Ey, du häßliches Mädchen!"
Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieser Ruf einem der Schulkinder am offenen Fenster zuzuschreiben ist. Ganz genau kann ich es nicht sagen, denn ich drehe mich nicht um. Ich weiß nur: Das gilt mir, denn ich bin die einzige Person auf der Straße.
Während von oben herab noch ein paar leere Worte folgen, stelle ich mir vor, wie ich mich umdrehe und diesem Kind (und am besten auch noch allen drumherum) deutlich erkläre, dass es a) mit solch degradierenden Bemerkungen schwerlich etwas erreichen wird und dass b) das Aussehen einer Person nun mal ganz schön unbedeutend ist und vor allem von jedem sehr subjektiv bewertet wird und dass es insbesondere von mangelndem Denkvermögen spricht, wenn man Personen darauf festnagelt.
Aber ich weiß, dass schon Erwachsene mit solchen Worten oft überfordert sind, also sage ich nichts, sondern ignoriere das Geschrei aus dem Fenster geflissentlich. Die Blöße, solchen Worten auch noch irgendeine Reaktion entgegenzubringen, will ich mir nicht bieten.
Was mir bleibt: ein seltsames Gefühl in der Magengegend, das immer da ist, wenn Menschen mich oder andere so herablassend behandeln und die Frage nach dem wieso und woher. In welcher Umgebung muss jemand aufwachsen, um - gerade mal aus dem Grundschulalter raus - schon mit solch beleidigenden und eigentlich auch sexistischen Wörtern um sich zu werfen? Und: Wie sieht eine Zukunft aus, in der solche Kinder - angenommen es findet keine drastische Verhaltensänderung statt - zu Erwachsenen mit Verantwortungen heranwachsen?
Oh man, das tut mir echt leid für dich :/ Finds aber gut, wie du reagiert hast :)
AntwortenLöschenSolche Situationen sind schon blöd... Und "body positivity" hin oder her, solche Worte - auch aus dem Mund eines Kindes und auch wenn ich ihm den Rücken zugekehrt hatte, es mich also überhaupt nicht beurteilen konnte - sind erst einmal wie ein Tritt gegen das Schienbein (immerhin verfliegt der Schmerz oft genauso schnell auch wieder).
LöschenIch hoffe nur, das Kind lernt irgendwas besseres, bevor es noch mehr Menschen vor den Kopf stoßen kann.
xx
Mich macht solch ein Verhalten von Menschen immer unglaublich wütend und traurig zugleich. Ich
AntwortenLöschenversuch mir dann immer zu sagen, dass diese Personen einem wahrscheinlich sogar Leid tun müssten, da sie
anscheinend innerlich so unzufrieden mit sich selbst sind, dass sie andere grundlos beleidigen müssen um sich besser zu fühlen.
Dennoch werde ich solche Menschen nie verstehen. Leider bin ich auch jemand der sich dann nie traut etwas zu sagen.
Sehe ich sehr ähnlich! Komisch, dass es Menschen gibt, die denken, mit solch einemm Umgangston etwas bezwecken zu können. Wobei... wahrscheinlich können sie das sogar. Nur ein angenehmes und warmes Verhältnis baut man so nicht auf. Immerhin gibt es genug Menschen, die genau gegenteilig sind.
Löschenxxx