Wieso?
Ich weiß, ich habe gerade erst einen Beitrag geschrieben. Aber ich muss das jetzt loswerden.
Es geht um den Flugzeugabsturz von heute. Ja, der Unfall wird in allen möglichen Medien inzwischen bis ins geht nicht mehr zerrissen und bestimmt gibt es auf YouTube und in der Bloggerwelt schon etliche Berichte davon, aber ich will meine Gedanken einfach loswerden. Einfach weil ich mit meinem Blog die Möglichkeit habe. Falls dir das ganze Gehabe um den Absturz zu viel ist, musst du den Beitrag ja nicht lesen.
Ich habe nachdem ich von der Schule gekommen bin von dem Unfall erfahren. Meine Schwester hat mir davon erzählt und ich habe direkt den Fernseher eingeschaltet. Diverse Berichterstattungen liefen schon. Seitdem bekomme ich das Unglück nicht mehr aus meinen Gedanken. Das ist so ein Druck, der sich um meine Brust legt. Ich habe so ziemlich den ganzen Tag nichts anderes gemacht, als herumzusitzen und mir Berichterstattungen oder Mitleidsbekundungen durchzulesen.
Aber warum bedrückt mich das Thema so sehr? Denn so makaber es klingen mag: Auf der Welt geschehen jede Sekunde genau so schlimme Ereignisse. Menschen werden verletzt oder sterben, Angehörige leiden. Natürlich ist das aber auch nur ein kleiner Ausschnitt von all dem Leid. Immerhin gibt es auch andere Lebewesen auf dieser Erde, die leiden. In vielen Fällen auch wegen uns.
Also warum nimmt mich dieses eine Ereignis so sehr mit? Und so viele andere Menschen auch?
"Leid ist Leid", las ich heute sehr viel. "Das passiert überall und ist überall gleich scheiße. Also warum das Augenmerk auf dieses eine Leid lenken?".
Ich weiß es nicht. Bestimmt hat die direkte Verbindung zu Deutschland einiges damit zu tun. Obwohl ich eigentlich dieses patriarchalische Länder- und Grenzengehabe nicht mag. Vielleicht bin ich auch einfach beeinflusst durch die deutschen Medien, die, wenn es sich um einen Linienflug von Belgien nach Spanien gehandelt hätte, sicher halb so viel Rabauz gemacht hätten. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass mit großer Wahrscheinlichkeit Schüler und ihre Lehrer an Bord waren. Die nie wieder zurückkehren werden von einem Austausch nach Spanien, der ihnen so viele neue Erfahrungen und Möglichkeiten schenken sollte. Denn ich selber habe vor etwa einem Jahr an einem Austausch nach Madrid teilgenommen. Und wenn ich mir jetzt vorstelle, was wäre wenn ich da nicht mehr zurückgekommen wäre und wie meine Familie darauf reagiert hätte, wird mir ganz übel.
Oder der Absturz betrifft mich so sehr, weil ich morgen selber eine ähnliche Strecke fliegen werde. Von Hamburg nach Madrid zwar, aber dennoch ein seltsames Gefühl. Und das finde ich nicht egoistisch, wie die Huffington Post so süß ausdrückte, sondern normal. Man findet halt immer die Sachen am schrecklichsten oder lässt die Sachen am ehesten sein Herz berühren, zu denen man selbst eine Art emotionale Bindung aufbauen kann.
Mein größtes Mitleid und Mitgefühl geht in diesem Zusammenhang an alle Angehörigen von jeglichen Passagieren des Fluges. Die werden diesen Beitrag wahrscheinlich nicht lesen und ich kann mir bestimmt nur einen Bruchteil dessen erdenken, was sie gerade durchmachen, aber das musste jetzt einfach gesagt sein.
Großen Respekt an jeden, der sich das hier durchgelesen hat. Danke schön!
xxx
(Ich will hiermit noch einmal erläutern, dass ich weiß, dass es so viel mehr Schreckliches gibt, das auf der Welt passiert. Dass jede Minute Menschen sterben, Tiere qualvoll umgebracht werden zu unseren Gunsten, irgendwo Bomben einschlagen und Leben zerstören, und, und, und. Dieses Mal habe ich mich auf dieses eine Ereignis beschränkt. Da man all das Leid, das gleichzeitig in der Welt passiert einfach nicht auf einmal aufnehmen kann. Und da ich glaube, dass der Absturz nicht nur mich beschäftigt.)
Es geht um den Flugzeugabsturz von heute. Ja, der Unfall wird in allen möglichen Medien inzwischen bis ins geht nicht mehr zerrissen und bestimmt gibt es auf YouTube und in der Bloggerwelt schon etliche Berichte davon, aber ich will meine Gedanken einfach loswerden. Einfach weil ich mit meinem Blog die Möglichkeit habe. Falls dir das ganze Gehabe um den Absturz zu viel ist, musst du den Beitrag ja nicht lesen.
Ich habe nachdem ich von der Schule gekommen bin von dem Unfall erfahren. Meine Schwester hat mir davon erzählt und ich habe direkt den Fernseher eingeschaltet. Diverse Berichterstattungen liefen schon. Seitdem bekomme ich das Unglück nicht mehr aus meinen Gedanken. Das ist so ein Druck, der sich um meine Brust legt. Ich habe so ziemlich den ganzen Tag nichts anderes gemacht, als herumzusitzen und mir Berichterstattungen oder Mitleidsbekundungen durchzulesen.
Aber warum bedrückt mich das Thema so sehr? Denn so makaber es klingen mag: Auf der Welt geschehen jede Sekunde genau so schlimme Ereignisse. Menschen werden verletzt oder sterben, Angehörige leiden. Natürlich ist das aber auch nur ein kleiner Ausschnitt von all dem Leid. Immerhin gibt es auch andere Lebewesen auf dieser Erde, die leiden. In vielen Fällen auch wegen uns.
Also warum nimmt mich dieses eine Ereignis so sehr mit? Und so viele andere Menschen auch?
"Leid ist Leid", las ich heute sehr viel. "Das passiert überall und ist überall gleich scheiße. Also warum das Augenmerk auf dieses eine Leid lenken?".
Ich weiß es nicht. Bestimmt hat die direkte Verbindung zu Deutschland einiges damit zu tun. Obwohl ich eigentlich dieses patriarchalische Länder- und Grenzengehabe nicht mag. Vielleicht bin ich auch einfach beeinflusst durch die deutschen Medien, die, wenn es sich um einen Linienflug von Belgien nach Spanien gehandelt hätte, sicher halb so viel Rabauz gemacht hätten. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass mit großer Wahrscheinlichkeit Schüler und ihre Lehrer an Bord waren. Die nie wieder zurückkehren werden von einem Austausch nach Spanien, der ihnen so viele neue Erfahrungen und Möglichkeiten schenken sollte. Denn ich selber habe vor etwa einem Jahr an einem Austausch nach Madrid teilgenommen. Und wenn ich mir jetzt vorstelle, was wäre wenn ich da nicht mehr zurückgekommen wäre und wie meine Familie darauf reagiert hätte, wird mir ganz übel.
Oder der Absturz betrifft mich so sehr, weil ich morgen selber eine ähnliche Strecke fliegen werde. Von Hamburg nach Madrid zwar, aber dennoch ein seltsames Gefühl. Und das finde ich nicht egoistisch, wie die Huffington Post so süß ausdrückte, sondern normal. Man findet halt immer die Sachen am schrecklichsten oder lässt die Sachen am ehesten sein Herz berühren, zu denen man selbst eine Art emotionale Bindung aufbauen kann.
Mein größtes Mitleid und Mitgefühl geht in diesem Zusammenhang an alle Angehörigen von jeglichen Passagieren des Fluges. Die werden diesen Beitrag wahrscheinlich nicht lesen und ich kann mir bestimmt nur einen Bruchteil dessen erdenken, was sie gerade durchmachen, aber das musste jetzt einfach gesagt sein.
Großen Respekt an jeden, der sich das hier durchgelesen hat. Danke schön!
xxx
(Ich will hiermit noch einmal erläutern, dass ich weiß, dass es so viel mehr Schreckliches gibt, das auf der Welt passiert. Dass jede Minute Menschen sterben, Tiere qualvoll umgebracht werden zu unseren Gunsten, irgendwo Bomben einschlagen und Leben zerstören, und, und, und. Dieses Mal habe ich mich auf dieses eine Ereignis beschränkt. Da man all das Leid, das gleichzeitig in der Welt passiert einfach nicht auf einmal aufnehmen kann. Und da ich glaube, dass der Absturz nicht nur mich beschäftigt.)
hallo - du bist bis jetzt der erste blogger, bei dem ich sehe bzw. lese, dass er das unglück des flugzeugabsturzes anspricht und ich bin dir echt dankbar dafür. wieso? weil ich das auch sehr gerne tun würde, nur mir die worte (wie eigentlich fast immer) fehlen. ich finde einfach keine worte, die passen. und selbst wenn ich das täte: welche worte können so ein unglück beschreiben? meine nicht. deswegen bin ich dir dankbar. und ich denke ich kann dich ziemlich gut verstehen bzw. das, was du mit diesem post sagen willst, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich überhaupt das recht habe soetwas zu sagen. natürlich kann ich dir keine antwort auf deine frage geben, leider nicht, aber da es mir ebenso erging und ergeht wie dir, kann ich dir vielleicht etwas aus meinen gedanken diesbezüglich erzählen und vielleicht findest du deine in dem einen oder anderem wieder.
AntwortenLöschendu sprichst an, dass die patriotin in dir die ursache deines unglücks sein könnte, obwohl du mit solchen gefühlen eigentlich nicht viel am hut hast. aber was es, wenn es gar nicht um die verbindung zu deutschland geht, sondern einfach um die tatsache, dass einem durch soetwas bewusst wird, wie nah das unglück und der tod eigentlich lauert? wir menschen sind mit der wundervollen gabe ausgestatten durch den alltag zu trotten, ohne etwas zu sehen. natürlich haben wir die augen offen, aber eigentlich sehen wir nichts. zumindest einen sehr geringen teil von dem, was wirklich da ist.und wir können so gut verdrängen. ich habe vor kurzem ein zitat gelesen, es lautete ''der tod ist nicht das gegenteil von leben, sondern ein teil davon.'' - und trotz dessen ignorieren wir tag für tag diesen teil, weil es einfach einfacher ist. aber das ändert nichts an unserer sterblichkeit. vielleicht wird auch sie dir bewusst(er), wenn du dich mit diesem unglück beschäftigst.
die medien tun ihr bestes, um diese sache ja nicht uninteressant darstellen zu lassen, um sie aufzubauschen, hochzupushen. aber du darfst nicht vergessen: genau das ist ihre aufgabe, ihr job. so furchtbar das auch klingt, aber wovon würden sie leben, wenn es keine schlechten nachrichten gäbe, die man wochenlange durchkauen kann, die die menschen von innen auffressen und sie mehr und mehr darüber wissen wollen? aber du darfst ebenso nicht vergessen, dass sie vergessen über das gute zu berichten. das darfst du auf keinen fall vergessen- das gute, was in der welt geschieht, was da ist, wofür es sich zu kämpfen lohnt. es ist traurig wirklich, aber über die guten dinge spricht man viel zu selten. viel zu oft sind es die schlechten, die uns in der nacht den schlaf rauben. aber das ist längst nicht alles, was es gibt.
es tut mir leid für diesen halben roman, eigentlich wollte ich dir nur eine schöne reise nach madrid wünschen - dass du auf dich aufpasst und heil, mit wunderbaren erinnerungen wieder zurück kommst! ♥
Vielen Dank für deinen ausführlichen Text! Freut mich, dass du dir die Zeit genommen hast, meinen Text zu lesen UND eine Antwort zu schreiben. :D
LöschenJa, Worte. Im Grunde gibt es keine Worte für einiges, was da draußen passiert. Ich habe versucht so gut es geht meine Gedanken bezüglich des Themas aufzuschreiben, weil sich das richtig angefühlt hat. Natürlich habe ich damit nur ein Bruchteil des Ganzen angeschnitten. Aber ich bin froh, dass du mich verstehen kannst. :)
Klar, kann auch die Nähe zur Tragödie der Grund sein, aber ich weiß zum Beispiel, dass mich der Ukraine-Absturz zwar getroffen hat, aber ich nicht so erschüttert war, wie jetzt (was sich falsch anhört, natürlich war das auch total schlimm!). Und der war ja auch nicht ganz so weit weg... Obwohl, jetzt wo ich es aufschreibe, könntest du schon Recht haben. Nicht immer geht es um geographische Nähe.
Diese Art von Ignoranz ist ja leider sehr verbreitet unter Menschen. Aber teilweise ist das auch besser so, finde ich. Ein Instinkt. Nicht alles in sich aufnehmen, damit man nicht platzt. Ist nur dann leider noch erschütternder, wenn einem die Tatsachen direkt vor die Nase gehalten werden.
Ja, klar. Die Aufgabe von Nachrichtenmedien ist es, die Menschen aufzuklären. Sie auf dem Laufenden zu halten. Etwas mehr Transparenz zu schaffen. Schade trotzdem, dass es anscheinend nötig ist, dafür fast ausschließlich von schlechten Nachrichten so detailliert wie möglich und ohne Rücksicht auf Angehörige etwa zu berichten. Hinzu kommen Aufstellungen von Vermutungen, die meiner Meinung nach NICHTS im Nachrichtenbereich zu tun haben. Aber ich stimme dir zu, man sollte sich auch mal abwenden von all den schlechten Ereignissen auf der Welt und auch die Guten auf sich wirken lassen. Und zwar unabhängig von Medien, da die einem diesbezüglich leider wenig weiterhelfen.
Danke sehr! Ich bin gut angekommen und kräftig dabei schöne Erinnerungen zu sammeln! xxx
Was da passiert ist muss wirklich schlimm für die Familien sein, wie du ja gesagt hast. Ich find es vollkommen ok, dass man so viel Mitgefühl für diese Leute hat, obwohl es viel gravierendere Probleme auf unserer Welt gibt, was du ja auch meintest. Aber ich denke, es liegt einfach daran, dass es eben viel näher an uns dran ist und wir vielleicht jemanden kennen könnten, der jemanden kennt, der jemanden kennt, der dort an Bord war. Aber natürlich sollte man all die anderen Probleme nicht ignorieren.
AntwortenLöschenIch finde es gut und wichtig, dass auch du einen Post zu dem Thema schreibst und ich habe bis jetzt auch noch nichts anderes dazu gelesen.
guten Rückflug und viel Spaß in Spanien.
Liebe Grüße
(PS: danke für deinen lieben Kommentar;))
Ja, finde ich auch, solange man andere Ereignisse nicht ganz aus dem Blick verliert. Vor allem durch die Medien fühlt man sich solchen Unfällen sehr nahe und es ist nur normal, wenn man dann seine Mitteilnahme bekundet.
LöschenDanke sehr und bitte! :D
xxx